Der Fachausschuss OL bemüht sich derzeit, doch noch eine OL-Saison mit Bayerischen Meisterschaften und Bayerncupläufen zu initiieren. Vorreiter ist nun der OC München, der am 18. und 19.Juli ein entsprechendes Wochenende unter Beachtung der Corona-Auflagen ausrichtet. Dazu musste ein 5-seitiges Hygiene-Konzept erarbeitet werden, das der Genehmigung des Fachverbands bedurfte. Hier gilt dem Verein und seinem Vorsitzenden Teodor Yordanov schon einmal der Dank und Respekt, dass er sich unter diesen Rahmenbedingungen an die Ausrichtung herangewagt.
Da es dem Förderverein OL Bayern natürlich wichtig ist, dass unsere schöne „kontaktlose“ Sportart in freier Natur in diesem Jahr nicht zum Totalausfall wird, wurde eine Förderung der Landesveranstaltungen beschlossen. Jeder Verein, der ein Wochenende mit Bayerischer Meisterschaft und Bayerncupläufen austrägt, erhält einen Pauschalbetrag ohne formellen Antrag für Mehraufwendungen und / oder Einnahmeausfälle. Wir hoffen, dass dies ein kleiner motivierender Beitrag ist, um zusammen doch noch eine OL-Saison 2020 zu kreieren, die diesen Namen verdient.
Das Fundament des Bayerischen OLs bilden
die ehrenamtlichen Tätigkeiten vieler Sportler auf Landesebene, im regionalen
Bereich und in den Vereinen. Die Szenerie der aktiven Läufer und Läuferinnen wird
oft stark geprägt von Familien, wo die Eltern und ihre Söhne und Töchter die
Sportart gemeinsam betreiben. In Bayern haben wir einen ganz speziellen „Glücksfall“,
wo sich beide Merkmale besonders intensiv verbinden. Familie Janischowsky von
der OLG Regensburg sorgt in Bayern für das Novum, dass Vater, Mutter und alle drei
Söhne ehrenamtliche Funktionen auf verschiedenen Ebenen im bayerischen OL begleiten.
Diese Präsenz ist schon etwas ganz Besonderes und stärkt unsere Sportart signifikant. Deshalb verleiht der „Förderverein OL Bayern“
dieses Jahr den Wolpi-Pokal an alle fünf Familienmitglieder.
Angesichts des breiten
Betätigungsfeldes bedarf es hier schon einer kleinen Übersicht:
Klemens: Stv. Vorsitzender und 1.Sportwart und Jugendbeauftragter bei der OLG Regensburg; Trainer am Landesleistungsstützpunkt in Bernhardswald und Mitglied im Trainerrat
Petra: Abteilungsleiterin OL bei der SpVgg Hainsacker (Aufbau und Betreuung der OL-Jugendgruppe)
Fabian: Verantwortlicher für Wettkampf- und Kampfrichterwesen im FAOL; von
2015 bis 2019 OL-Abteilungsleiter TSV Bernhardswald
Daniel: Verantwortlicher für Leistungs- und Nachwuchsförderung im FAOL; von 2015 bis 2019 OL-Landesjugendfachwart im BTV
Lukas: Kassier OL-Abteilung Hainsacker und Spartenleiter der OL-Abteilung in
Bernhardswald
Zudem ist die Familie mit vier B-Trainer- und fünf C-Trainerscheinen nicht
nur ausgestattet, sondern auch aktiv tätig. Mehr Engagement geht eigentlich
nicht und dafür soll der „Wolpi“ nebst 100 € Prämie ein kleines öffentliches
Dankeschön sein.
Leider können wir derzeit den Wolpi-Pokal wegen der Pandemie nicht im angemessenen Rahmen bei einer Bayerncup-Veranstaltung überreichen. Für ein Abwarten fehlt auch die Perspektive. Deshalb haben wir uns entschieden, die Übergabe nicht weiter hinauszuschieben. Wir wollen damit als Förderverein im Rahmen unserer begrenzten Möglichkeiten auch ein kleines Zeichen setzen, damit die bayerischen OL’er noch ein bisschen Gewohntes und Traditionelles verspüren, und zeigen, dass der bayerische OL „weiterhin lebt“.
wir leben auf dem ganzen Erdball in einem Krisenmodus, wie
wir uns das so vor Kurzem nie hätten vorstellen können. Und so ist es derzeit
auch nicht absehbar, wann wir uns das nächste Mal wieder beim Orientierungslauf
treffen werden.
Die letzten Nachrichten, die wir vom organisierten OL
bekommen haben, waren die Absagen von Wettkämpfen und Training und damit das
Aussetzen der gesamten Aktivitäten wie in allen anderen Sportarten auch. Und
wir können nicht einschätzen, wann sich das Leben wieder etwas normalisieren
wird und ein geregelter Sportbetrieb wieder aufgenommen werden kann. Das ist
aber sicher im Augenblick auch für leidenschaftliche OL’er nicht das zentrale
Problem, sondern vielmehr die Gesundheit und die wirtschaftlichen Auswirkungen
im persönlichen Umfeld und im ganzen Land. OL ist nun tatsächlich die „schönste Nebensache der Welt“.
Einige von uns konnten noch an den ersten regionalen
Veranstaltungen teilnehmen. Auch wurde die „Gunst des frühen Termins“ von
einigen genutzt, z. B. vom 07. – 11.03. bei den Lipica Open in Slowenien oder
dem Cyprus International Orienteering Festival vom 11. – 15.03. Unsere
OL-Reisenden sind alle wieder gut zu Hause. Ich hatte zusammen mit meiner Frau
die MOC Championships in Süditalien angepeilt, u.a. mit einem City-Sprint in
der historischen Kulisse von Matera (UNESCO-Welterbe). Es war relativ bald
abzusehen, dass daraus nichts wird. Nun stehen wir alle vor einem
OL-Terminkalender, der zunächst nichts mehr wert ist. Auch der erste Bayerncup
ist zumindest für den vorgesehenen Termin im April bereits abgesagt.
Der nächste Schritt zur Eindämmung des Virus sind nun
weitreichende Ausgangsbeschränkungen. Nach derzeitigem Informationsstand ist es
aber möglich, alleine oder mit Mitbewohnern eines Haushaltes Joggen zu gehen.
Es wird eine Möglichkeit sein, den Kopf frei zu bekommen, sich fit zu halten
und das Immunsystem zu stärken.
Passt auf Euch auf bis zu einem Wiedersehen in
überschaubareren Zeiten, wenn wir uns mit „OL-Entzugserscheinungen“
wieder treffen können.
Text und Fotos: Ralph Meißner
(Bilder: Idyllischer OL-Posten in der Toskana 2015 – und das Felsenlabyrinth bei Süssenbach – so soll es wieder werden!)